Ich habe Alice Schwarzer getroffen

Fatma, Robin und Choschnav

Fatma, Robin mit Alice und Choschnav.
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Im „Bandoneón“ hatte die Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik (BAPP) einen Empfang für MitarbeiterInnen und SympathisantInnen gegeben. Die von Bodo Hombach gegründete Akademie will eine Brücke schlagen zwischen Wirtschaft und Forschung. Alice ist seit 2011 Mitglied im Kuratorium der BAPP, denn auch sie ist der Überzeugung, dass das Leben und die Wissenschaft gerade in Deutschland enger zusammenrücken, sich stärker gegenseitig befruchten müssen.

Als sie ins Bandoneón kam, wurde sie gleich sehr herzlich von Fatma begrüßt, die rasch ihren Mann holte, der „auch ein großer Fan von Ihnen ist“. Fehlte nur noch der achtjährige Robin, der unbedingt mit aufs Foto wollte.

Robin bedeutet auf kurdisch „Sonnenschein", ist also europäisch und kurdisch zugleich. Ganz wie seine Eltern. Fatma ist eine Kurdin aus der Türkei und Choschnav ist ein kurdischer Jeside aus Syrien. Die beiden haben sich in Deutschland kennengelernt und sind hiergeblieben. Zum Glück.

Im September war Choschnav zusammen mit seiner Mutter fünf Tage lang in Syrien, um seinen Bruder und dessen Familie zu besuchen. Sie sind von der Türkei über die Grenze gegangen. „Es war schrecklich.“ Überall Schwerverletzte und Verstümmelte. Choschnav: „Die wurden von arabischen Krankenwagen gebracht und in türkische umgeladen.

Bis zur kurdischen Grenze mussten Mutter und Sohn durch ein vom so genannten „Islamischen Staat“ beherrschtes Gebiet. „Überall standen bärtige Krieger mit Gewändern bis zum Boden und der Kalaschnikoff über der Schulter.“ Und die Frauen, schaudert es Choschnav noch im Nachhinein, „waren alle verhüllt – wie schwarze Mülltüten.“

Choschnav betreibt zusammen mit Fatma nicht nur das Restaurant, sondern ist auch professioneller Tangotänzer. Was vermutlich den IS-Kriegern nicht gefallen würde. Wie gut also, dass die beiden bei uns sind - und auch noch so gut kochen im Bandoneón!

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