Alice Schwarzer schreibt

Margot Käßmann an der EKD-Spitze

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Ich gratuliere Bischöfin Käßmann herzlich zu der Wahl in das höchste Amt, das die Evangelische Kirche in Deutschland zu vergeben hat. Und ich gratuliere der EKD zu der Entschlossenheit, 51 Jahre nach der ersten Pfarrerin endlich nicht nur eine Frau, sondern diese Frau gewählt zu haben!
Denn Margot Käßmann wird, das ist klar, keine bequeme Vorsitzende sein, sondern eine fordernde. Sie ist eine bekennende Feministin, was ihr Menschenbild prägt. Sie wird ihre Kirche also noch stärker als bisher auf den Weg der Geschlechter-Gerechtigkeit lenken.
Ich hoffe, dass dazu auch weiterhin – ganz wie bisher – aus ihrem Mund die Kritik an einer falschen Toleranz ebenso gehört wie am falschen Dialog. So müssten in diesen Zeiten der Degradierung des Menschen zur Ware – bei Problemen wie Schönheits- und Jugendwahn oder Pornografie und Prostitution – wahre christliche Werte endlich wieder eine Rolle spielen.
Auch beim christlich-muslimischen Dialog sollten die Gesprächspartner der EKD in Zukunft weniger islamische Organisationen, sondern eher fortschrittliche muslimische Kräfte sein! Statt der Akzeptanz einer rückschrittlichen Kopftuch-Verklärung ein Dialog auf Augenhöhe!
In diesem Sinne
Alice Schwarzer

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