Marion Dönhoff 99
Am 2. Dezember wäre Marion Dönhoff 99 geworden. "Schnapszahl!", hätte ihr Kommentar gelautet - und Anlass zum Kippen eines ihrer geliebten Klaren. Denn "die Gräfin" war nicht nur moralische Institution und "grande dame", sondern sie konnte auch kindlich übermütig sein, mit einem Hang zur Revolte.
Nicht zufällig war sie es, die um 1968 als Chefredakteurin der "Zeit" das Blatt weit geöffnet hat für die rebellierende Jugend. Und wohl nicht minder zufällig hat sie sich zu Lebzeiten nur eineN BiographIn vorstellen können: mich, die Feministin Alice Schwarzer.
Im Jahr 1995 habe ich sie also begleitet: in Hamburg zur "Zeit", im Siegerland ins Wasserschloss des Lieblingsneffen, auf Ischia in ihr Sommerhaus. Und drei Mal habe ich die Arbeit geschmissen – aber dreimal hat sie mich ermutigt, weiterzumachen. Zum Glück.
Herausgekommen ist eine sehr persönliche Biografie, die Marion Dönhoff höchst lebendig und in allen ihren Facetten zeigt. Pünktlich zum 99. Geburtstag erschien jetzt der Longseller im KiWi-Taschenbuch.
Prost Marion!