Wien
Im April/Mai war ich in Wien, wo ich eine Gastprofessur an der Kunsthochschule "Die Angewandte" hatte und die Herzl-Dozentur bei den Publizisten. Alle Vorlesungen, alle öffentlich, waren restlos überfüllt. Auffallend war, dass das überwiegend junge Publikum sich in den Diskussionen vor allem für zwei Themen interessierte (auch dann, wenn die nicht Gegenstand meiner Vorlesung waren): für den islamischen Fundamentalismus, der auch Österreich zu schaffen macht, bisher aber nur Thema für die bauernfängerische Rechte ist, - sowie für Pornografie & Sexualität.
Über die Pornografie gibt es viele Missverständnisse - immer wieder geht es um die Definition. Hier darum noch einmal: Pornografie ist die Verknüpfung von sexueller Lust mit der Lust an Erniedrigung und Gewalt, in Schrift und Bild. Alles andere ist keine Pornografie. Darum kann es aus meiner Sicht auch keine "positive" oder "alternative" oder gar "feministische" Pornografie geben. Höchstens Darstellungen von Erotik in all ihren Spielarten.
Wien habe ich genossen. Zu Recht ist die Donaustadt gerade zur Metropole "mit der höchsten Lebensqualität" gewählt worden! Kleine Kramläden, die von der Globalisierung noch nicht vereinheitlicht wurden; Restaurants auf Innenstadtplätzen neben plätschernden Brunnen mit bezahlbaren Preisen; und eine malerische Umgebung, die mit ihren Donauufern und Weindörfern jedes Postkartenmotiv in den Schatten stellt.
Servus, Wien. Wir sehen uns wieder.
PS: Schon Schluss mit der Wiener Gemütlichkeit. Siehe mein Kommentar zur Verschärfung des Abtreibungsrechtes am 13. Mai.