Noah getroffen – nicht zufällig
Den Mürbeteig hat Noah mit mir zusammen gerührt, ausgewalzt und ausgestochen. Und während wir darauf warten, dass der Teig vorschriftsmäßig 30 Minuten lang im Eisschrank friert (Noah: „Musst du Folie drum wickeln!“), spielen wir „Minion rush“ auf meinem iPad. Das heißt, Noah spielt, ich gucke zu. Und ich staune.
Klar, dass Noah mein iPad schon jetzt besser bedienen kann als ich. Er saust mit Minion, einem Wesen wie aus einem Überraschungsei, durch die Gegend, leitet ihn per Fingerdruck über und durch Hindernisse und sagt „Eh, Alter“, wenn es schief geht. Dann geht’s wieder von vorne los.
Inzwischen hat der Teig genug gefroren und es werden Plätzchen ausgestochen: Herzen, Monde, Kringel. Zum Schluss bleibt ein kleiner Batzen Teig über. Den formt Noah zu einem „Monsterkeks“, von fünffachem Umfang.
Noah steht öfter mal vor meiner Tür – und ist gewohnt, dann reinzumarschieren. Nicht, ohne sich in der Diele unaufgefordert die Schuhe auszuziehen. Dass es dann für ihn – und gegebenenfalls auch für alle seine kleinen Freunde und Freundinnen einen „Kirschenlutscher“ gibt (angeschafft en gros in einem Monsterbehälter) – versteht sich.
Ich bin froh, dass Noah bei mir nicht nur Minion spielt, sondern auch gerne auf meinem Schreibtischstuhl kreiselt und auf meiner Schreibmaschine erste „Artikel“, so nennt mein kleiner Nachbar das, hämmert. Denn Schreibmaschine kann immer noch ich besser schreiben als er!